Raisan Hameed | Urbane Wirtlichkeit – After Image – ما بَعد الصورة

In den Arbeiten von Raisan Hameed (*1991, Mosul) verbinden sich persönliche Erinnerungen mit den Spuren kollektiver Geschichte. Aus beschädigten Fotografien, digitalen Fragmenten und archivalischem Material entstehen leise, vielschichtige Erzählungen über Verlust, Migration und das Fortleben des Vergangenen. Hameed untersucht, wie sich Zerstörung und Erinnerung in Bilder einschreiben, und wie aus diesen Spuren neue Formen von Sichtbarkeit entstehen können. Seine Werke bewegen sich zwischen Dokumentation und Poesie, zwischen Nähe und Distanz, und eröffnen einen Raum, in dem das Unsichtbare erfahrbar wird. Die Ausstellung After Image untersucht, was vom Bild bleibt, wenn seine Oberfläche zerstört, gelöscht oder verändert wird. Was kommt nach dem Bild? Und wie materialisieren sich Erinnerungen?

Raisan Hameed ist ein irakisch-deutscher multimedialer Künstler, der in Leipzig lebt und arbeitet. Seine Werke beschäftigen sich thematisch oft mit persönlichen Erfahrungen von Krieg, Migration und Erinnerung. Geboren 1991 in Mosul, Irak, studierte er dort Malerei an der Universität in Mosul und war Tätig als Pressefotograf. Seit 2016 setzt er sein Kunststudium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) in Leipzig fort. Nach seinem Meisterschüler-Abschluss 2025. ist er zudem künstlerischer Lehrbeauftragter an der HGB. Hameed verwendet verschiedene Medien wie Fotografie, Film und Installationen, um persönliche Erinnerungen in universelle Erzählungen zu verwandeln. In seinen Arbeiten untersucht er, wie historische und geopolitische Ereignisse individuelle und kollektive Erinnerungen prägen.